Der ultimative Leitfaden für den Motorradtransport: So kommt dein Bike sicher ans Ziel

Ein Motorrad zu transportieren ist kein alltägliches Vorhaben. Ob für einen Umzug, den Kauf oder Verkauf, einen Rennstreckeneinsatz oder eine Tour im Ausland – es gibt viele Gründe, warum ein Motorrad über weite Strecken befördert werden muss. Dabei gilt es, auf Sicherheit, Vorschriften und das richtige Equipment zu achten.

Wenn du in Deutschland wohnst – insbesondere in Baden-Württemberg – und gerade einen Umzug planst, lohnt sich der Blick auf spezialisierte Dienstleister. Zum Beispiel bietet das Umzugsunternehmen Bruchsal auch Lösungen für den sicheren Motorradtransport im Rahmen eines Umzugs an. Das spart Zeit, vermeidet Risiken und sorgt für einen professionellen Ablauf.

In diesem umfassenden Leitfaden zeigen wir dir, wie du dein Motorrad sicher und stressfrei transportierst – per Anhänger, Transporter, Spedition oder Flugzeug. Außerdem erfährst du, was du beim Verpacken, Verzurren und Versichern beachten solltest. Damit dein Bike unbeschadet ankommt – egal ob du nur in die nächste Stadt oder ans andere Ende der Welt möchtest.

1. Motorradtransport mit dem Anhänger

Eine der flexibelsten Möglichkeiten ist der Transport mit einem Motorradanhänger. Diese gibt es in offenen und geschlossenen Varianten.

Offene Anhänger sind kostengünstig, leicht und oft für den Eigengebrauch ausreichend. Achte darauf, dass der Anhänger über eine Auffahrrampe, stabile Zurrpunkte und ggf. eine Vorderradwippe verfügt. Auch die Achslast und die Stützlast sollten beachtet werden – überladene Anhänger führen schnell zu gefährlichen Fahrsituationen.

Geschlossene Anhänger bieten besseren Schutz vor Wetter, Staub und neugierigen Blicken. Sie eignen sich besonders für hochwertige Maschinen oder längere Fahrten – etwa bei Fahrten zu Messen, Rennen oder Oldtimertreffen.

Tipps für den sicheren Transport mit Anhänger:

  • Zugfahrzeug und Anhänger müssen technisch einwandfrei sein
  • Zulässige Anhängelast deines Fahrzeugs prüfen
  • Motorrad mittig ausrichten
  • Mit mindestens vier Spanngurten sichern (je zwei vorne und hinten)
  • Federung leicht entlasten, aber nicht ganz durchziehen
  • Kontrolliere nach den ersten 10 km die Spannung der Gurte
  • Nutze zusätzliche Reflektoren oder Beleuchtung, falls notwendig

2. Motorradtransport im Transporter oder Kastenwagen

Ein Transporter ist ideal, wenn du dein Bike witterungsgeschützt und diebstahlsicher transportieren willst. Besonders bei wertvollen Motorrädern oder teurem Zubehör ist das eine gute Option.

Geeignete Fahrzeuge:

  • Mercedes Sprinter, Ford Transit, VW Crafter
  • Viele Modelle gibt es auch mit Motorradverzurrpaketen
  • Laderaumhöhe beachten (meist 1,90–2,00 m)

Ausstattung & Vorbereitung:

  • Antirutschmatten oder Gummiboden einlegen
  • Motorrad mit stabilen Rampen verladen (min. 2 m Länge)
  • Vorderrad fixieren, z. B. in einer Radwippe
  • Spanngurte mit Ratsche verwenden
  • Seitenständer vermeiden – besser mit Rangierhilfe arbeiten
  • Tankfüllstand max. ¼, keine losen Gegenstände im Laderaum

Viele Autovermietungen bieten Transporter mit Ladehilfen oder optionalem Motorrad-Zubehör an. Preise beginnen meist ab 50–70 € pro Tag zzgl. Kilometerpauschale.

3. Motorrad verschicken: Spedition & Kurierdienste

Wer keine Zeit oder Möglichkeit hat, selbst zu fahren, kann auf spezialisierte Motorradspeditionen zurückgreifen. Das lohnt sich besonders bei Langstrecken oder Auslandsversand.

Geeignete Anbieter:

  • Motorradtransporte.de (deutschland- und europaweit)
  • BikeLogistik (insbesondere bei Motorradmessen aktiv)
  • DHL Freight / CargoLine (gewerbliche Kunden)

Ablauf:

  • Onlinebuchung mit Angabe von Abhol- und Lieferadresse
  • Motorrad muss fahrbereit oder rollfähig sein
  • Transport erfolgt meist auf Paletten oder in Halterahmen
  • Abholung von der Haustür möglich (gegen Aufpreis)

Preise und Laufzeiten:

  • Deutschlandweit: ab 150–250 € je nach Entfernung und Aufwand
  • Europa: ab 300 €, je nach Zollformalitäten und Zustellzeit
  • Laufzeit: national ca. 3–5 Werktage, international bis zu 10 Werktage

Wichtig: Immer ein Übergabeprotokoll mit Fotos anfertigen. So bist du im Schadensfall auf der sicheren Seite.

4. Motorrad per Flugzeug transportieren

Für Fernreisen oder Auslandsrallyes (z. B. Afrika, Südamerika, Asien) kommt auch ein Lufttransport infrage. Er ist teuer, aber oft die einzige Option für entlegene Ziele oder zeitsensible Transporte.

Typische Einsatzzwecke:

  • Teilnahme an Rallyes oder Events (Dakar, GS Trophy etc.)
  • Überführung nach Übersee bei Langzeitreisen
  • Rücktransport bei technischen Defekten

Ablauf über Luftfrachtagenturen:

  • Angebot einholen (Volumengewicht, Maße, Versicherung)
  • Motorrad muss entleert (Tank, Öl, Kühlflüssigkeit) und gereinigt sein
  • Transport erfolgt auf Spezialpalette (IATA-konform)
  • Zielflughafen muss für „Dangerous Goods“ zertifiziert sein

Kostenrahmen:

  • Europa–USA/Kanada: ab 800–1.200 € einfach
  • Europa–Südamerika/Afrika: ab 1.200–1.800 € einfach

Einige Reiseveranstalter (z. B. Moto Freight UK, Overlander) bieten Komplettpakete inklusive Abwicklung, Transportkiste, Lagerung und Zoll an.

5. Versicherung, Dokumente & Rechtliches

Unabhängig vom Transportmittel solltest du folgende Punkte unbedingt klären:

Versicherung:

  • Transportversicherung bei Speditionen prüfen (Deckungssumme, Selbstbeteiligung)
  • Eigene Teil-/Vollkasko deckt meist keinen Transport
  • Zusatzversicherung über Anbieter wie ADAC oder RMV möglich

Papiere & Zoll:

  • Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein) mitführen
  • Internationale Versicherungskarte („Grüne Karte“) bei Auslandsfahrten
  • Carnet de Passages für Länder mit strikter Einfuhrregelung (z. B. Indien, Ägypten)
  • ggf. Zollanmeldung und Sicherheitsprüfung vor Versand

Wichtig: Bei Verlust oder Beschädigung müssen Schäden sofort dokumentiert und gemeldet werden – am besten mit Fotos und Zeugen.

6. Motorrad richtig verzurren – so geht’s

Ein falsch gesichertes Motorrad kann beim Transport ernsthaften Schaden nehmen oder sogar andere Verkehrsteilnehmer gefährden. Die richtige Verzurrtechnik ist daher essenziell.

Benötigtes Zubehör:

  • Hochwertige Spanngurte mit Ratschensystem (mind. 4 Stück)
  • Transporthalterung oder Vorderradwippe
  • Antirutschmatte für Boden
  • Schutzpolster oder textile Gurte zur Lackschonung

Verzurrtechnik:

  1. Motorrad gerade positionieren
  2. Vorderrad in Wippe oder gegen die Bordwand stellen
  3. Zwei Gurte vom Lenker schräg nach unten vorne
  4. Zwei Gurte am Rahmen oder hinteren Fußrasten nach hinten
  5. Leicht in die Federung ziehen, aber nicht auf Block
  6. Gurtspannung nach 10–15 km nochmals prüfen

Bei langen Fahrten ist es sinnvoll, zusätzlich die Gabel zu entlasten – z. B. mit einem „Fork Saver“. Für besonders schwere Maschinen empfehlen sich zusätzliche Quergurte.

7. Transport für Händler, Sammler und Motorsportler

Wenn du regelmäßig Motorräder transportierst – ob als Händler, Schrauber oder Eventteilnehmer – lohnt sich ein eigener Fuhrpark oder spezielle Transportlösung.

Optionen:

  • Geschlossene Einachsanhänger mit Auffahrschienen
  • Sprinter mit Innenausbau (Zurrleisten, Wippen, LED-Beleuchtung)
  • Spedition mit Wochenend-Abholung und Expresslieferung

Tipp für Händler: Transport in neutralen Fahrzeugen vermeidet Aufmerksamkeit und schützt vor Diebstahl.

Sammler & Oldtimerbesitzer: Für seltene oder besonders wertvolle Maschinen empfiehlt sich ein geschlossener Transport mit Vollversicherung, Temperaturüberwachung und Luftfederung.

Motorsport: Teams sollten auf professionelle Renntransporte setzen – inkl. Ersatzteile, Werkbank, Stromversorgung und Teamzelt im Trailer.

Die richtige Vorbereitung ist entscheidend – von der Wahl des Fahrzeugs über das Verzurrmaterial bis zu den nötigen Papieren. Nur so kommt dein Motorrad sicher, unversehrt und stressfrei ans Ziel – ganz gleich, ob du einen Umzug planst, in den Urlaub startest oder ein Event besuchst.

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